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Acoustic Affaire | MiraAcoustic Affaire Gästebuch

Verschmelzen im farbenreichen Einklang


Von unserem Mitarbeiter
Rainer Köhl

Glückliche Übereinkunft: Das ist Musik wie geschaffen für entspannte Sommerabende und einen solchen gab es endlich einmal, als die Band „ Acoustic Affaire " beim Ludwigshafener Kultursommer auf dem Lutherplatz spielte. Sein schönstes Sandsteinrot strahlte der sonnenbeschienene Lutherturm in den Abendhimmel und darunter spielte die Ludwigshafener Band ihre genießerisch-gut klingende Melange aus Pop, Jazz und Latin. Dass diese Mischung ebenso perfekt und professionell wie künstlerisch fantasievoll daherkommt, ist nicht zuletzt Ergebnis der guten musikalischen Ausbildung: Studiert haben alle fünf Mitglieder im Studiengang „Jazz und Popularmusik" an der Mannheimer Musikhochschule – vielleicht harmonieren sie deswegen auch so gut.

Mit einem alten Standard ging's los, „On green Dolphin Street", wobei die Sängerin Annette Kienzle neben präzise intoniertem Scatgesang auch einen starken Anteil an bluesiger Würze in ihrer Stimme hören ließ. Das Ludwigshafener Quintett hat gleichfalls etliche und schöne Eigenkompositionen im Repertoire, die meisten aus der Feder des Gitarristen Ralf Blaschke, veröffentlicht auf der ersten gemeinsamen CD mit dem Titel „Mira". Schöne, gefühlsbetonte Songs, inspirierte Melodien, die Annette Kienzle bestens in der Stimme liegen. Vor allem das ruhig intensive „Lost time", eine Reise in die Tiefe der Meere. Eine wunderschöne Melodie, die elegisch ins Weite flutet in dem intensiven Gesang und den schmiegsam geschlängelten Linien, die aus Olaf Schönborns Sopransaxophon strömen.

Zu wundersamen Verflechtungen vereinten sich immer wieder die Gesangslinien oder textlosen Vokalisen mit den geschmeidigen Strömen aus Schönborns Sopran- und Altsaxophon, und nicht selten verschmolzen die beiden Stimmen im farbenreichen Einklang. „ Acoustic Affaire " machen eine Musik, deren Melodien schweben und deren Rhythmen unentwegt tanzen. Für Letzteres sind der klangsatt schwingende Kontrabass von Stefan Engels und die vitale Schlagzeugarbeit von Thomas Hammer zuständig. Farbenfrohe Percussion flocht Hammer in das Geschehen, verlieh mit tänzerisch pulsierenden Bongos dem Rumba und Bossa nova schönste Elastizität. Eine schöne Komposition hörte man aus seiner Feder, „A present with a view", gleichermaßen elegant und entspannt schwingend, die Rumba-Rhythmen auf den Bongos akzentuierend. Mit fein gefächelten Rhythmen begleitete Ralph Blaschke auf der akustischen Gitarre, ließ daneben auch mal das ein oder andere Solo erregend in Fahrt kommen.

Annette Kienzles Stimme besitzt beste Wandlungsfähigkeit, um die wechselnden Farben und Stimmungslagen geschmeidig ineinander fließen, Pop- und Jazzidiom eins werden zu lassen. Zarte Sinnlichkeit, souliges Samt und swingende Virtuosität kommen ihr mit schönster Natürlichkeit klangschön aus ihrer Kehle. Ihren Gesang umgibt Olaf Schönborn mit schmiegsamen und intensiven Girlanden am Sopran- und Altsaxophon. Und in „Wondering eyes" ließ er das Instrument impulsreich flackern. „Goodbye for now", basierend auf einer Komposition von Vince Mendoza und von der Band mit neuem Text versehen: Schönste Grundlage für filigrane Gesänge und zarte Gefühle an einem lauen Sommerabend.

Quelle:
Publikation: DIE RHEINPFALZ
Regionalausgabe: Ludwigshafener Rundschau
Datum: Montag, den 19. Juli 2004
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